
Maßnahmenbündel zur Steigerung der Ressourceneffizienz
Innovation und Verantwortung bei Hydro Offenburg
Stromeinsparung durch Solarzaun
CO2-Einsparungen

Hydro Extrusion Offenburg ist ein Standort des weltweit agierenden Hydro-Konzerns, der zu den führenden Anbietern von Aluminiumlösungen zählt. Der Standort besteht seit über 60 Jahren und beschäftigt 240 Mitarbeitende. Als Industrieunternehmen in der Metallverarbeitung ist Hydro Offenburg auf die Herstellung hochwertiger Aluminiumprofile für Branchen wie Bau, Automotive und Maschinenbau spezialisiert.
Ressourceneffizienz wird bei Hydro Extrusion in vielen Bereichen umgesetzt. Durch den Einsatz von Solarenergie, moderner Speichertechnologie und optimierten Produktionsanlagen reduziert das Unternehmen seinen ökologischen Fußabdruck und zeigt, wie Nachhaltigkeit erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann.
Ausgangssituation
Der weltweit agierende Hydro-Konzern stellt am Standort Offenburg Aluminiumprofile für Branchen wie Bau, Automotive und Maschinenbau her. Der Verarbeitungsprozess ist insbesondere für das Schmelzen des Aluminiums sehr energieintensiv. In weiteren Verarbeitungsprozessen fallen zudem Aluminiumspäne in großer Menge an. Mit modernster Technologie und einem Fokus auf Nachhaltigkeit setzt der Standort innovative Maßnahmen um, um Ressourcen effizienter zu nutzen und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Die Firmenzentrale verfolgt ambitionierte Ziele in den Bereichen Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz, die auch am Standort Offenburg umgesetzt werden.
Am Standort Offenburg wurde auf Basis der Nachhaltigkeitsstrategie bereits ein Bündel an Maßnahmen eingeführt, das sowohl auf erneuerbare Energien als auch auf die Optimierung von Produktionsprozessen abzielt:
1. Solarzaun
Einer der ersten Solarzäune dieser Art in Deutschland wurde mit einer Gesamtlänge von 426 m installiert. Mit einer Nennleistung von 83 kWp produziert der Zaun rund 85.000 kWh Strom jährlich und spart dabei 31 Tonnen CO₂ ein.

2. Photovoltaikanlage auf dem Dach
Auf einer Fläche von 1.852 m² wurden insgesamt 956 Solarmodule installiert. Mit einer Nennleistung von 392 kWp erzeugt die PV-Anlage jährlich ca. 362 MWh Strom, wodurch 130 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden werden können.

3. Batteriespeichersystem (BESS)
Zur Sicherstellung eines flexiblen Energiemanagements wurde ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 1,6 MW implementiert. Dieses ermöglicht die Speicherung überschüssiger Solarenergie für sonnenarme Zeiten und optimiert die Nutzung der vor Ort regenerativ erzeugten Energie.

4. Optimierung der Produktionsanlagen
Im Rahmen der Produktionsoptimierung wurde ein neuer Gas-Bolzenofen installiert, der den Gasverbrauch um 36 % reduziert. Dies entspricht einer Einsparung von 144.000 m³ Gas und 288 Tonnen CO₂ pro Jahr. Ergänzend dazu wurde eine Brikettieranlage in den Produktionsprozess integriert, die es ermöglicht, Aluminiumspäne in den Werkstoffkreislauf zurückzuführen.

Jährlich werden etwa 40 Tonnen Aluminiumspäne durch die Brikettieranlage verarbeitet und an Umschmelzwerke geliefert. Dort werden sie recycelt und erneut für die Produktion genutzt, wodurch der Einsatz neuer Rohmaterialien und die damit verbundenen CO₂-Emissionen erheblich reduziert werden. Im Vergleich zur Entsorgung als Abfall oder zur thermischen Verwertung wird so eine nahezu endlose Wiederverwertung des Aluminiums ermöglicht. Die Investition in diese Anlage wurde aufgrund ihres hohen Potenzials zur Ressourceneinsparung staatlich gefördert.
Ergänzend wurden weitere Maßnahmen umgesetzt, um die Effizienz der Produktionsprozesse zu steigern:
Warmsäge: Die Installation einer Warmsäge nach der Induktionsheizung reduziert Materialverluste und spart jährlich etwa 40 Tonnen Primäraluminium ein.
Eco Shower Unit: Mithilfe der Restwärme aus den Abgasen des Gasofens wird Wasser auf 90 °C erhitzt und zur Vorwärmung der Bolzen verwendet. Dies reduziert den Energiebedarf des Gasofens erheblich.
Automatische Bolzenlagerung: Durch die Einführung einer automatisierten Lagerung entfällt die Notwendigkeit von Gabelstaplerbewegungen rund um die Uhr.
Die Kombination aus erneuerbaren Energien, moderner Speichertechnologie und optimierter Produktionstechnik hat am Standort Offenburg signifikante Ergebnisse erzielt.
Neben den ökologischen Vorteilen stärkt der Standort Offenburg auch seine Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit durch die reduzierte Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und die Senkung der Produktionskosten.
Zusätzlich zur Einsparung von Gas und Energie trägt die Brikettieranlage entscheidend zur Ressourcenschonung bei:
- 40 Tonnen Aluminiumspäne werden jährlich recycelt.
- Durch die Wiederverwertung werden nicht nur CO₂-Emissionen eingespart, sondern auch die Abfallmengen reduziert, da die Späne nicht verbrannt oder entsorgt werden müssen.
Lösung
Auf Basis des KEFF+Checks konnte trotz der hervorragenden Ausgangssituation noch Verbesserungspotenzial identifiziert werden.
An beiden Aluminium-Strangpressen wurden im Bereich des Auslaufs Sicherheitsventile eingebaut, die beim Abschalten der Steuerspannung der Anlage nun auch die komplette Luft abschalten.
Im Bereich des Auslaufs der beiden Aluminium-Strangpressen befinden sich sehr viele pneumatische Komponenten wie Zylinder, Steckverbinder, Ventile und Luftschläuche. Die Luft war vor der Maßnahme immer angestanden, wodurch bei Leckagen im System permanent Energie verloren ging. Insbesondere am Wochenende waren diese Komponenten unnötig zugeschaltet. Im Fall eines Defekts bei Schläuchen oder Ventilen entstand ein enormer Luftverlust, bis der Mechaniker der Bereitschaft für die Reparatur eingetroffen war.

Ergebnis
Mit der Maßnahme konnten insgesamt 17500 kWh/a Strom eingespart werden, was 8,8 t CO2/a entspricht.
Kontakt

Hydro Extrusion Offenburg GmbH
Industriestr. 10
77656 Offenburg
Deutschland
Auszeichnungen
