Transformation mit Plan – förderfähig, konkret, umsetzbar
Orientierung im Förderdschungel: Transformation mit System
Am 25. Juni öffnete die KEFF+Region Südlicher Oberrhein ihre digitalen Türen für Unternehmen, die nicht nur über Klimaschutz sprechen, sondern ihn systematisch und wirtschaftlich umsetzen wollen. Unter dem Titel „Transformation mit Plan – förderfähig, konkret, umsetzbar“ erhielten die Teilnehmenden einen tiefen Einblick in die Praxis eines geförderten Transformationsplans – direkt aus einem regionalen Unternehmen.
Transformationsplan: Struktur statt Aktionismus
Im Zentrum der Veranstaltung stand die Vorstellung eines konkreten Projekts: der Transformationsplan der Oscar Weil GmbH aus Lahr. Geschäftsführer Stefan Gräther stellte gemeinsam mit Michael Berger (Geschäftsführer Freiburger Energieoptimierung UG/eeaser GmbH) die Umsetzung vor. Dabei ging es nicht um theoretische Modelle, sondern um handfeste Ergebnisse:
- Erstellung einer vollständigen Treibhausgasbilanz (Scope 1–3)
- Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse (u.a. zu Stahl als kritischem Inputfaktor)
- Identifikation wirtschaftlicher Energieeffizienzmaßnahmen (z.B. Retrofit-LED, Druckluft-Optimierung)
- Vergleich alternativer Heizsysteme inklusive Wirtschaftlichkeitsanalyse
- Erstellung eines 10-Jahres-Plans mit 40 Prozent Emissionsreduktion (Scope 1 & 2)
Ein Highlight: Die Analyse eines alten, noch mit Dampf betriebenen Heizsystems. Die daraus abgeleitete Empfehlung: entweder eine moderne Pelletheizung oder eine zukunftsfähige Grundwasser-Wärmepumpe – jeweils mit konkretem Investitions- und Einsparpotenzial.
Praxis trifft Realität: Warum Oscar Weil diesen Schritt geht
Herr Gräther betonte die zunehmenden Anforderungen großer Kunden wie EDEKA und Rewe hinsichtlich CO2-Transparenz und klimaneutraler Produkte. Neben der Verantwortung sieht das Unternehmen darin auch Marktchancen und Potenziale zur Kostensenkung. Die attraktiven Fördermöglichkeiten waren ein zusätzlicher Anreiz.
Förderung und Umsetzung: Was Unternehmen wissen sollten
Michael Berger informierte detailliert über Fördermöglichkeiten:
- BAFA-Förderung (Transformationskonzepte) mit bis zu 60 Prozent Zuschuss bei einer maximalen Fördersumme von 60.000 Eiuro.
- Landesprogramm Baden-Württemberg (“Unternehmen machen Klimaschutz“ – attraktiv v. a. für KMU mit 75 Prozent Zuschuss zur Beratung
- Keine Verpflichtung zur Umsetzung, aber wertvolle Entscheidungsgrundlage für künftige Investitionen
Auch die Frage nach der Abgrenzung zu klassischen Energieaudits wurde geklärt: Der Transformationsplan geht nicht nur tiefer, sondern ist derzeit auch finanziell deutlich attraktiver als das stark eingeschränkte „Energieaudit nach 16247-1“.
Austausch: Fragen, die weiterhelfen
Im interaktiven Q&A beantwortete Herr Berger unter anderem:
- Wie flexibel sind Maßnahmen bei Scope 3?
- Gibt es Sanktionsmechanismen bei Zielverfehlung? (Antwort: Nein)
- Was ist der Unterschied zu Nachhaltigkeitsberichten nach CSRD?
Zentral war dabei: Der Transformationsplan ist ein Werkzeug, kein Korsett – er hilft, strategisch zu planen, ohne zu verpflichten.
Fazit: Ein Vorbild mit Signalwirkung
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll: Transformation gelingt am besten mit Plan, Partnern – und Praxisnähe. Oscar Weil hat diesen Weg eingeschlagen, unterstützt durch professionelle Energieberater. Die Teilnehmenden nahmen wertvolle Impulse mit und wurden ermutigt, selbst aktiv zu werden.
Was sind Ihre nächsten Schritte der Transformation?
KEFF+ unterstützt individuell, unbürokratisch und kostenfrei. Jetzt KEFF+Check vereinbaren: Alexandra Jung, 0761 151 098-10.